Menschen meditieren seit Jahrhunderten. Jetzt zeigt eine Studie zum ersten Mal, wie die Übungen den Körper schützen könnten.
Seit Jahrhunderten meditieren Menschen zur Erweiterung ihres Bewusstseins, um zu sich selbst oder zu Gott zu finden. Eine Studie der Calgary Universität liefert nun erste Hinweise darauf, dass Meditation tatsächlich nicht nur zur Entspannung dient sondern auch physiologische Auswirkungen haben kann.
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88 Frauen wurden für die Untersuchung ausgewählt. Alle Frauen hatten Brustkrebs und eine Therapie überstanden. Alle Teilnehmerinnen hatten eine beginnende Depression. Die Grundannahme der Wissenschaftler war, dass emotionale Unterstützung Brustkrebspatientinnen helfen kann, die Konzentration der Stresshormone in ihrem Blut zu senken.
Man weiß inzwischen, dass die Psyche sehr wichtig für die körperliche Gesundheit ist. Jede emotionelle Verfassung bringt eine entsprechende physische Verfassung mit sich. Das liegt daran, dass die Länge der sogenannten Telomere sich verkürzt. Diese Telomere aber schützen die Enden der Chromosomen – und beugen damit dem Verlust, der Zerstörung und der Fehlkombination der Erbgutmoleküle vor, wenn sich die Zellen teilen. Telomere sind somit auch entscheidend für die Zellalterung und für das Altern an sich! Bei Brustkrebs konnten die Forscher einen Zusammenhang zwischen zu kurzen Telomeren und der Zellveränderung, die dann zu Krebs führt, feststellen.
Diese oben erwähnte Gruppe nahm wöchentlich an Achtsamkeitsübungen, Joga und Meditation teil. Die Analyse der Blutproben zeigte: Bei den Frauen mit den wöchentlichen Sitzungen hatten sich die Telomere nicht verkürzt. Sowohl Meditation als auch Joga hatten bereits nach kurzer Zeit einen positiven biologischen Effekt.
Schon lange ist bekannt, dass die Psyche eine heilsame Wirkung auf körperliche Erkrankungen haben kann. Zudem weiß man auch, dass Stress das Immunsystem schwächt und durch das Risiko für Erkrankungen erhöht. Wer Stress reduziert, verbessert seine Gesundheit. Beim Placeboeffekt beispielsweise kann alleine die Hoffnung, die ein Patient in ein Scheinmedikament setzt, seine Genesung beschleunigen. Das Gehirn schüttet Hormone aus, die die Heilung im Körper aktivieren. Einen weiteren positiven Effekt können Therapien deshalb haben, weil das soziale Umfeld für die Gesundheit wichtig ist. Soziale Isolation kann Depressionen und Herz-Kreislauf Erkrankungen begünstigen.
Mein Fazit: Diese Studie liefert den Hinweis darauf, dass Meditation, Joga und Achtsamkeitsübungen das Leben der Zellen verlängern und so beispielsweise das Krebsrisiko senken können.