Wenn man das Wandern bzw. Bergwandern preist, geschieht das meist mit schwülstigen, auf den äußeren Rahmen zielenden Floskeln von herrlicher Natur, rauschenden Bächen und würziger Almluft. Noch wenig erforscht sind bisher die uns aus eigener Erfahrung bekannten Auswirkungen auf unser Innenleben, die Psyche. Und die sind erstaunlich:
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Das Wandern nach innen hat meditativen Charakter und kann mehr an Selbsterkenntnis und neuen Sichtweisen bringen als manche Stunde beim Psychiater bzw. das Einnehmen diverser Psycho- Pharmaka. Stärker als viele Kreativseminare regt es Ideenreichtum, originelles Denken, Phantasie und Motivation an. Wanderungen beinhalten Elemente der Farb- Licht- Atmungs- und Bewegungstherapie.
Ohne Zweifel wirkt das Wandern antidepressiv und angstlösend, da bei Anstrengung körpereigene Morphine unser Gehirn überfluten und ein euphorisches Hochgefühl hervorrufen können. So kann man der depressiven Finsternis im wahrsten Sinn davonlaufen, Ängste abwandern und dem heute allgegenwärtigen Burn-Out aus dem Wege gehen. Nichts wirkt sich besser aus als ein ein pochender, schwitzender Körper nach einem langen Berg- Anstieg.
Kennen sie einen Psychoratgeber, der uns so viel Gelassenheit vermitteln kann wie der Blick von einer Bergspitze auf die Ameisenmenschen und Spielzeughäuser im Tal? Dabei werden die eigenen Sorgen sehr klein und die Konflikte mit Arbeitskollegen, Firma, Familie, etc. so relativ.
Warum ich Ihnen davon erzähle? Weil ich vor kurzem an einer Fastenwanderwoche im Schwarzwald teilgenommen und gleichzeitig von einem guten Freund ein Buch geschenkt bekommen habe, DER BIOPHILIA EFFEKT – Heilung aus dem Wald, das mich sehr fasziniert und mir viele Antworten gegeben hat.
Das Wandern in der Natur, am Jakobsweg, in den Bergen, beim Joggen, hat mir immer sehr gut getan, intuitiv wenn ich sehr viel Arbeit hatte, zog es mich immer raus in die Natur. Bisher war es mehr ein Gefühl, jetzt belegt es die Wissenschaft. Sie erforscht das heilende Band zwischen Mensch und Natur, das einen viel stärkeren Effekt auf uns hat, als wir bisher dachten. So kommunizieren Pflanzen mit unserem Immunsystem, ohne dass es uns bewusst wird, und stärken dabei unsere Widerstandskräfte. Bäume sondern unsichtbare Substanzen ab, die gegen Krebs wirken. Der Anblick unterschiedlicher Landschaften trägt zur Heilung verschiedener Krankheitsbilder bei, und wenn ein Spaziergang im Grünen unsere Stimmung aufhellt, hat das auch einen Grund. NATURFASZINATION – das Gehirn in einen neuen Modus schalten! Das kann ich Ihnen wirklich von Herzen empfehlen. Viel Spaß beim Wandern!